Zwei Evangelien?

In einigen evangelisch christlichen Kirchen werden zwei Evangelien gelehrt. Das Evangelium des Königreichs und das Evangelium der Gnade. Es gibt zwei Gruppierungen, Juden und Heidenchristen. Apostel Paulus predigte den Heiden sein Evangelium. Paulus sprach ganz ausdrücklich davon, durch Gnade, in den veredelten Ölbaum eingepfroft zu sein. dieser veredelte Ölbaum sind die Juden.

[Röm.11,24] Denn wenn du aus dem von Natur wilden Ölbaum herausgeschnitten und gegen die Natur in den edlen Ölbaum ein gepfropft worden bist, wie viel mehr werden diese, die natürlichen Zweige, in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden!

Paulus verwendete drei Mal die Bezeichnung `mein Evangelium´ (Röm.2,16;16,25 & 2.Tim.2,8). Das Evangelium von Paulus war das Evangelium der Gnade nach dem Kreuz. Obwohl er auf dem Weg nach Damaskus Jesus in einer Vision sah und auch Seine Stimme hörte, kannte er Ihn nicht in der Weise in der Ihn die Zwölf kannten. Folglich verwendete er diese Ausdrucksweise:

[2.Kor.5,16]  Daher kennen wir von nun an niemand nach dem Fleisch; wenn wir Christus auch nach dem Fleisch gekannt haben, so kennen wir ihn doch jetzt nicht mehr so.

Heutzutage wird über die beiden Evangelien gestritten, und sie werden in folgender Weise interpretiert: eines ist für die Juden und das Judentum und das Andere für die Kirche und die Heidenchristen.

Sobald damit begonnen wird aus Gottes Volk zwei Lager zu bilden, das Kultivierte und das Eingepfropfte, beginnt Organisation, Definition, Indoktrination und Kontrolle. Diese vergeblichen Bemühungen des Fleisches führen nirgend woanders hin als zu noch mehr Verwirrung und Verkomplizierung des Einfachen.

 

Das Königreich Evangelium

[Mat.24,14]  Und dieses Evangelium des (König)Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.

In den Evangelien wird die Bezeichnung `Evangelium des (König)Reiches´ fünf Mal benutzt; drei Mal `Evangelium der Gnade´ und in den Briefen von Paulus drei Mal `mein Evangelium´. Paulus hätte die Christliche Kirche beinahe im Alleingang  hervorgebracht. Die, die zum größten Teil die Juden aus ihrer Position ausgeschlossen hat.

Weshalb die Auslegung sich dahin entwickelt hat ist schwer zu erklären und wäre eine enorme Arbeit, es gibt da zu viele Wendungen und Verdrehungen. Wir werden uns damit nicht näher beschäftigen. Wir müssen die beiden Denkweisen verstehen, die, meiner Meinung nach, vom Dualismus her rühren.

Dualismus ist die Reduzierung des Polytheismus auf zwei Kräfte, Elemente oder auch Gottheiten – der Allmächtige Gott und Ihm gegenüber Satan. Dieses dualistische Denken entfernt einen vom Einen Gott und interpretiert die Bibel in der gleichen dualistischen Denkweise. Folglich müssen alle anderen Ideen mit diesem Schema übereinstimmen.

Das Evangelium des Reiches bündelt alles zur Einheit.

[Mat.10,5-6] Diese zwölf sandte Jesus aus und befahl ihnen und sprach: Geht nicht auf einen Weg der Nationen, und geht nicht in eine Stadt der Samariter; geht aber vielmehr zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel! [15,24]  Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.

[Luk.15,4,6]  Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eins von ihnen verloren hat, lässt nicht die neunundneunzig in der Wüste und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? [6] und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und die Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir! Denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.

Das Evangelium des Reiches wird hier als nur für die Juden angesehen und das Evangelium der Gnade als nur für die Heiden. Das Denken so zu organisieren und dadurch Gruppierungen zu bilden  führt zur Spaltung und zu mehr Verwirrung. Auf der Grundlage dieser Interpretation wird die Christliche Kirche als die Braut von Christus bezeichnet und vor der Drangsal entrückt, während die Juden auf der Erde verbleiben und durch den abschließenden Holocaust gehen müssen. Die Kirche kann nicht mit den Juden zusammen funktionieren. Das ist eine andere Vermutung und der Grund dafür, weshalb sie vor der Drangsal, die die Juden erleiden, gehen muss.

In was für einem fürchterlichen Dilemma befinden wir uns nur. Dieses unnötige Nachgrübeln über das Neue Testament führt nur zu Verwirrung. Es ist Zeitverschwendung, jedoch nicht für die Befürworter dieser Ideen. Sie sind wirklich davon überzeugt die Wahrheit zu predigen und auf dem richtigen Gleis zu  fahren.

 

Glaube = Gerechtigkeit

Weil im christlichen Verständnis Glaube mit Gerechtigkeit gleichgesetzt wird, gibt es nichts weiter zu tun, als nur zu glauben.

[Röm. 4,3] Denn was sagt die Schrift? "ABRAHAM ABER GLAUBTE GOTT, UND ES WURDE IHM ZUR GERECHTIGKEIT GERECHNET." [Gal.3,6]  Ebenso wie ABRAHAM GOTT GLAUBTE UND ES IHM ZUR GERECHTIGKEIT GERECHNET WURDE. – Apostel Paulus

Jakobus, der Bruder von Jesus, sagte jedoch:

[Jak.2,19-26] 19Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust recht; auch die Dämonen glauben und zittern. 20 Willst du aber erkennen, du eitler5 Mensch, dass der Glaube ohne die Werke nutzlos6 ist? 21 Ist nicht Abraham, unser Vater, aus Werken gerechtfertigt worden, da er Isaak, seinen Sohn, auf den Opferaltar legte? 22 Du siehst, dass der Glaube mit seinen Werken zusammenwirkte und der Glaube aus den Werken vollendet wurde. 23 Und die Schrift wurde erfüllt, welche sagt: "ABRAHAM ABER GLAUBTE GOTT, UND ES WURDE IHM ZUR GERECHTIGKEIT GERECHNET", und er wurde "Freund Gottes" genannt. 24 Ihr seht also, dass ein Mensch aus Werken gerechtfertigt wird und nicht aus Glauben allein. 25 Ist aber nicht ebenso auch Rahab, die Hure, aus Werken gerechtfertigt worden, da sie die Boten aufnahm und auf einem anderen Weg hinausließ? 26 Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.

Jakobus will damit herausstellen, dass Abraham seinen Sohn Isaak nahm, mit ihm drei Tagesreisen weit zum Berg Moria ging und ihn auf dem Altar opfern wollte. Dieser Abraham handelte nach seinem Glauben. Als Gott eingriff, war Abrahams Frucht des Glaubens nicht länger  etwas geistliches, anzunehmen etwas sei die Wahrheit, sondern etwas Konkretes. Dieses übernatürliche Eingreifen kann man als Wunder bezeichnen und ein solches war es auch. Ist daraus zu schlussfolgern, dass ohne die Taten des Glaubens keine Wunder geschehen? In Mat.7,16&20 sagt Jesus `an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen´ deshalb müssen den Worten Taten folgen.

Das führt uns zu zwei Schriftstellen. Wir beginnen mit  [1.Mo.9,27]  Weiten Raum schaffe Gott dem Jafet, und er wohne in den Zelten Sems; und Kanaan sei sein Knecht!

Dass Jafet, durch Jawan, der Vorfahre der Griechen ist, ist allgemein bekannt. Apostel Paulus verbreitete das Evangelium der Gnade am meisten unter den Griechen. Das Christentum wurde, obwohl es aus den Hebräern hervorgegangen war, zu einem eigenständigen religiösen Lager und wohnte nicht mehr in den Zelten Sem’s. Durch die Errichtung einer eigenen Theologie, die von der jüdischen Wurzel getrennt war, ging das Christentum etwas zu weit in Richtung der Selbstverherrlichung. Gott erniedrigt die Stolzen und erhöht die Demütigen. Darum ist egal, wie viel du an das glaubst, was du lehrst oder hörst, nichts wird geschehen durch deinen Glauben. Es wird geschehen, wie Gott es will. Wir müssen in aller Demut lernen uns vom Heiligen Geist leiten zu lassen.

Eine andere Textstelle im Johannesevangelium ist [Joh.8,51] Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit. Jakobus, der Bruder von Jesus, hatte es richtig verstanden, denn es resultiert aus dem Tun und HALTEN des Wortes und nicht allein das Glauben, durch das sich der Tod umgehen lässt. Keine Art des Todes zu sehen ist sehr interessant, etwas was man um jeden Preis erreichen sollte. Theologien zu erschaffen und die Dinge zu regeln, sind menschliche Wege. Den Dingen in der Zeit ihren Lauf zu lassen, die Möglichkeit zur Entwicklung zu geben und nicht zu definieren, ist Gottes Weg. Lass Gott Seinen eigenen Weg haben. Mit der Zeit wird Er ihn in einer Weise erklären, mit der niemand nicht übereinstimmen kann.

Letztendlich sagt Jesus in [Joh.14,15] Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten, diese Worte wurden sehr schnell in ein ausschließliches Glauben verwandelt, denn im griechischen Denken ist glauben gleich halten. Warum ist das so? Die Griechen lieben es zu philosophiere, sich Dinge vorzustellen und darüber nachzudenken. Das sind typisch griechische Charakteristika und dadurch wurden die Juden Hellenisiert. Liebe ist eine Handlung und nicht nur eine Empfindung. Liebe beinhaltet Verbindung,  Zusammenwirken und Austausch.

Die Hellenisierung hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf das monotheistische Denken der Juden. Abgesehen davon, wurden die Juden bereits in Medo-Persien vom Dualismus beeinflusst, als sie sich mit dem Zoroastrismus beschäftigten. Von dort kam der Dualismus in die griechische Philosophie und Vorstellung und wanderte weiter bis in das Buch der Jubiläen, das der Wächter und das Buch Henoch. Diese drei ausgewählten Werke ziehen uns von der Einheit Gottes fort, das ist idiotisch. Der Allmächtige herrscht uneingeschränkt über Seine gesamte Schöpfung und hat die volle Verantwortung. Doch idiotische Menschen wagen sich, Ihm Macht und Kraft wegzunehmen. Diese Dummköpfe führen nicht nur sich selbst in die Irre, sondern mit sich auch noch unzählige Andere. Jeder, der Gott auch nur das kleinste bisschen Unvermögen oder Blindheit zuschreibt, ist geistig beeinträchtigt. Diese Worte sind hier absichtlich benutzt, denn dafür gibt es Gründe:

1. Im Himmel gibt es keine Gebundenheit und keine Territorien um die zu kämpfen wäre; folglich kommen Kriege nicht in Frage. Wie gewinnt man Kriege ohne Waffen? Wessen Waffen sind machtvoller? Gottes Lebensatem, den Er gibt und nimmt, oder die Satan’s, des von Ihm geschaffenen Engels?

2. Himmel ist geistlich in ihm kann man keine Zeit messen. Keine Zeit bedeutet Ewigkeit, um Verschwörungen zu planen wird Zeit benötigt. Wie hoch ist der Himmel? Ist er nicht unter uns, sogar in uns? Wenn Satan gefallen ist – wohin? Wir können weiter darüber spekulieren bis wir graue Haare haben. Es gibt keine Satansbibel, denn er hat keine geschrieben, doch Gott hat.

3. Im Himmel ist keine Dunkelheit, kein Mond, keine Sterne, Gott ist das Licht. Demzufolge kann keine Verschwörung verborgen werden, denn der Himmel ist das Königreich der Wahrheit und vollkommenes Licht. Nichts ist verborgen, Lügen können nicht sein.

4. Nur wir Menschen haben einen freien Willen, Engel haben keinen freien Willen, ihr Wille ist der Wille Gottes. Der erstgeborene Sohn Gottes brachte es auf den Punkt mit seinen Worten [Joh.6,38] Denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.

5.  Engel sind Winde und Flammen (Ps.104,4) und dienstbare Geister (Hebr.1,14) und wir sollen nach der Auferstehung sein wie sie (Luk.20,34-36) wie die Engel, die geschlechtslos sind und nicht heiraten, werden wir sein. Das zeigt den Willen des Menschen (Joh.1,13). Engel sind nicht mit dem menschlichen Fleisch kompatibel. Deshalb hat das Aufkommen der Riesen mit den Söhnen Gottes zu tun, den Nachkommen Adams. (Luk.3,38)

6. In Joh.14,27 gibt Jesus Seine Art des Friedens, nicht den der Welt… woher nimmt Er diesen Frieden?

7.  Gott ist vollkommen, der Himmel ist vollkommen mit vollkommenem Frieden, der alles Verstehen übersteigt, vollkommene Liebe vertreibt alle Furcht. Vollkommene Freude, die Fülle. Vollkommen bedeutet völlig ausgefüllt ohne Fehlstellen. Die einzigen Lücken die existieren, existieren im Verstand der Menschen bezüglich des Allmächtigen Gottes.

Es gibt noch so viel mehr zu erklären, doch in diesem kurzen Bericht können nicht alle Ideen bedacht und alle Wege begradigt werden. Vollkommen reformiert zu sein bedarf Zeit.

 

Vollkommenheit erreichen

Der Irrtum Juden und Heiden zu trennen, ist in dummer Rivalität verwurzelt. Die Heiden waren nicht geschult in den Wegen Gottes, wie es die Juden waren. Aus diesem Grund sagt Jesus in Joh.4,22 die Erlösung kommt von den Juden. Wenn Heiden nichts von Juden lernen wollen, bleibt irgendetwas unfertig und fehlgeleitet. Die Heiden entwickelten ihre eigene Philosophie und Theologie und haben nichts von denen gelernt die die Bibel geschrieben haben. Da sie sich selbst von der jüdischen Kultur, Sprache und Art zu denken distanziert haben, betrachten sie die Jüdische Bibel mit ihrer eigenen stolzen, heidnischen Sichtweise. Logischerweise enthält die Christliche Theologie viele Lücken und Wiedersprüche.

An eine Entrückung vor oder nach der Drangsal zu glauben, ist nur ein Glaube, dem die Beine fehlen, auf denen er steht. Wie die Griechen zu philosophieren, ist Zeitverschwendung. Diese könnte besser verwendet werden die geistige Erkenntnis zu verbessern und die Rechtschaffenheit zu stärken. Nach Rechtschaffenheit kommt Vollkommenheit. Obgleich es damit beginnt, sich mit der befreienden Wahrheit zu versorgen geht es weiter damit Rechtschaffenheit zu entwickeln, Heiligkeit, Vollkommenheit, etwas, das mit Gott vereinbar ist.

 Die Schriftstelle dazu Mat.5,48 Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

Seit Glaube der Standard der Gerechtigkeit ist, ist der Glaube an Vollkommenheit sinnlos und demzufolge Vollkommenheit nicht erreichbar. Doch, in 1.Joh.1,8-9 beginnen wir die Reise mit dem Bekenntnis der Sünde und in 1.Joh.3,96 & 5,18 beenden wir die Reise und sündigen nicht mehr. Theologisch sind diese beiden schriftstellen nicht miteinander vereinbar. Doch die, die die Reise antreten, werden das Ziel erreichen. Und je näher sie dem Ziel kommen je mehr wissen sie, dass Vollkommenheit ergreifbar ist. Das griechische Wort TELEIOS wird für reifen bis zur Vollkommenheit verwendet. In diesem Sinn sind sie dann nicht länger unter einer irdischen Macht, sondern direkt unter der Autorität Gottes.

Gott ist Gott, Er entwickelt sich nicht und bewegt sich nirgendwo hin, doch wir müssen beständig im Geiste Jesu sein, um das griechische Wort TELEIOS zu benutzen. Gott ist vollkommen, Er erlangt nichts, Er ist. Wir erlangen, wachsen und reifen.

[Hinweis] in Joh.3,3-8 lesen wir davon, das Königreich zu sehen, zu betreten, vom Geist geboren zu werden und zu werden wie der Wind, von dem niemand weiss, woher er kommt und wohin er geht. Das sind drei Entwicklungsstufen die mit drei Geburten verglichen werden. Theologisch ist diesen drei Stufen (3-8) nicht zuzustimmen. Doch wenn sie erlebt werden, liegen sie hinter dem Horizont irgendeiner Auslegung oder richtigen oder falschen Theologie.

Aus diesem Grund…

[Eph.4,11-13] Und er hat einige als Apostel eingesetzt, einige als Propheten, einige als Evangelisten, einige als Hirten und Lehrer, 12 damit die Heiligen zugerüstet werden zum Werk des Dienstes. Dadurch soll der Leib Christi erbaut werden,13 bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann, zum vollen Maß der Fülle Christi

[Heb.6,1] Darum wollen wir jetzt lassen, was am Anfang über Christus zu lehren ist, und uns zum Vollkommenen wenden

In diesen Beispielen finden wir das Wort  TELEIOS (TELEIOSETA und TELEION), es kann als Reife oder als Vollkommenheit übersetzt werden und ist in Eph.4,13 und in Heb.6,1 benutzt. Gleichgültig ob im Zusammenhang mit Reife oder Vollkommenheit übersetzt, geht es um erreichen, reifen und vervollkommnen. Doch es ist nicht nur allein Denken, sondern ebenfalls darum, das was man weiss zu tun und halten.

 

Erlösung und Königreich

Nun erreichen wir den Erkenntnisstand, dass es tatsächlich Gott ist, der einen Teil der jüdischen Menschen verhärtet und blind gemacht hat. Doch nur so lange bis die Fülle aus den Heiden eingegangen ist. Wenn die Vollzahl der verlorenen Schafe des Hauses Israel erreicht ist, kommt die Auferstehung. (Röm.11,15). Wenn dich das jetzt überrascht hat, ist das gut so.

Die verlorenen Schafe des Hauses Israel sind in der Tat Israeliten, die zerstreut und unter die Heiden, die Nationen, gemischt  sind, und ihre wahre Identität, als Stämme Israels, verloren haben. Nur Juda und Levi, die Priester, sind übriggeblieben. Doch die restlichen zehn Stämme sind verloren. Dennoch besteht der Bund weiterhin, den Gott mit Abraham und dessen Nachkommen geschlossen hat. Man kann es die ursprüngliche und ewige Salbung nennen, denn Gottes Berufungen und Gaben sind unwiderruflich (Röm.11,29). Der zeitlose Gott sieht alles im Ganzen. Wir bewegen uns in Zeitabschnitten und sehen die Dinge folglich fragmentiert. Doch Gott sieht alles in einem, ohne den Einfluss von Zeitintervallen.

Das Christentum in seiner Vielfältigkeit ist das Fischernetz, das heute die Fische, die verlorenen Schafe, einfängt. Gott sucht Seine Kinder und keine Wölfe, die zu Schafen geworden sind. Der verlorene Sohn war verloren, kehrte aber zurück ins Haus seines Vaters. Genauso verhält es sich mit den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Heiden, die wirklich wiedergeboren sind, sind nicht wirklich Heiden. Doch wenn sie die Juden* hassen, hassen sie ihren Bruder Juda.

*Nur Juda befand sich im babylonischen Exil. Zu dieser Zeit waren die restlichen Stämme bereits zerstreut und nur Juda war übriggeblieben. Daher auch der Ausdruck Galiläa der Heiden, der in den meisten deutschen Übersetzungen mit Galiläa der Nationen übersetzt wird (Jes.9,1).Als dann der Stamm Juda unter Esra und Nehemiah aus dem Exil zurückkehrte, wurden sie Juden genannt. Im Hebräischen bedeutet ´Yehuda´ beides Jude und Juda.

Wenn jemand gerettet ist, ist er noch nicht auf der letzten Stufe. Er ist gerettet aus Gnade und lebt aus Gnade und kann dadurch tiefer in Gottes Königreich vordringen. Welches Königreich? – Das Gleiche von dem das Evangelium des Königreichs kündet. Es gibt keine zwei Evangelien sondern nur eines. Apostel Paulus war für die Heiden berufen, denn Jesus hat ihn zu einem Menschenfischer gemacht um die verlorenen Schafe zu finden, die unter den Heiden verstreut und vermischt sind. Den Erfolg, den Paulus dabei hatte, verstanden Petrus und die Jerusalemer Kirche nicht ganz, denn sie waren immer noch nur jüdische Gläubige. Sie verstanden weder Gottes Plan noch verstanden sie die Worte ihres Meisters `geht nicht in den Wegen der Heiden´ denn die Israeliten waren durch den Verlust ihrer tatsächlichen Zugehörigkeit verloren.  Sie vermischten sich mit den Heiden und nahmen deren Wege an. Dieser Jesus kam um sie zu finden und zurück in ihren Schafstall zu bringen.

[Joh.10,16] Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird "eine" Herde und "ein" Hirte werden.

Die Prophetien des Alten Testaments von Jesaja, Jeremiah, Hesekiel und Sacharja reflektierend, sah Gott  dies alles mit seinem zeitlosen Geist.

Es gibt keine zwei Evangelien, und es ist nichts Besonderes an der Kirche oder an den Juden. Rivalität ist vergebens. Das Grass verdorrt, die Blume verwelkt, doch das Wort Gottes bleibt für immer (Jes.40,8) das leitet uns zur Selbstnullifikation, durch die die Gottesidentität erworben wird, die Jesus praktizierte. Alles ist dann erklärt und einfach.
 

 

Zum Schluss

Es ist nicht das endgültige Ziel gerettet zu sein, denn das Wort drückt es schon aus, man ist nur gerettet von… oder man ist drin und lebt für immer.  Doch im Erreichen gibt es Abstufungen, eben Vervollkommnung. Wir sollten nicht im Evangelium der Gnade verweilen und uns selbst damit beruhigen, gerettet zu sein, sondern vielmehr tiefer in Gottes Königreich eindringen. Wenn Du am Ertrinken bist und jemand dir einen Rettungsring zuwirft, lässt du dich auch nicht irgendwohin treiben, sondern bemühst dich den Strand zu erreichen oder ein Boot, das dich dorthin bringt. Warum ist das so wichtig? Weil die Gefahr besteht abzufallen und seine Seele zu verlieren.

Sich daran zu erfreuen, die Grenze erreicht zu haben, ist nicht ausreichend, denn du kannst dann wieder aus dem Königreich heraus rutschen und in die Falle der fleischlichen Beschäftigung kommen und sogar die Errettung verlieren. Geh weiter, studiere Gott, Sein Wesen und die Gesetze des Königreichs, denn das ist Sein Wille für dich.

[Mat.10,28] Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet euch aber viel mehr vor dem, der Leib und Seele verderben*(APOLESAI) kann in der Hölle.(Gehenna)*

*das hebräische `Abaddon´ ist gleich dem griechischen `Apollyon´ und bezeichnet die totale Zerstörung. Es wird geglaubt, dass ein Engel diese bringt. Gehenna ist vom hebräischen Gehinnom abgeleitet, dem Tal von Ben Hinnom außerhalb Jerusalems, in dem Tag und Nacht Abfall verbrannt wurde. Dies ist das Sinnbild für die Hölle.

Jesus benutzte eindeutig das Wort `zerstören´ und nicht quälen.

Es ist gut Anteil an der fruchtbaren(jüdischen) Wurzel des edlen Olivenbaums zu haben (Röm.11,17), doch dieser Reichtum ist nicht dazu da, verschwendet zu werden. Gottes Umgang mit Israel und später mit Juda hatte keinen anderen Grund, als die Heiden mit Seiner Majestät, Souveränität und Herrlichkeit bekannt zu machen. Gott benutzte Schadrach, Meschach, Abed-Nego und Daniel um den Königen von Babylon und Persien zu demonstrieren, dass da keine anderen Götter sind. Er ließ Sein helles Licht in ihren verfinsterten Verstand leuchten und offenbarte sich ihnen Selbst als der einzige Eine Gott. In dessen Folge drei Könige, Nebukadnezar, Darius und Kyrus, den Gott der Juden als den einzigen Gott der ganzen Welt verkündigten. Mission erfolgreich beendet! Die Juden kehren nach Hause, nach Zion zurück. Das gleiche geschieht heute. Während die Juden nach Zion zurückkehren, lassen sie das Christentum hinter sich, doch nur ein Überrest wird vervollkommnet. Momentan geschieht diese Veränderung. Wir emigrierten israelischen Juden sind berufen, den Heidenchristen ihr Erbe zu lehren und dieses Kapitel zu beenden. Das bedeutet, die Vollzahl der verlorenen Schafe zu erreichen. Dann sind alle Israeliten in den Schafstall gebracht, wann das geschehen ist, wann die Vollzahl erreicht ist, weiss allein Gott. Als Joseph in Ägypten war, war er nicht länger als Israelit zu erkennen, sondern sah aus, wie ein Ägypter. Mit den verlorenen Schafen ist es das Gleiche. Sie sind nicht erkennbar, es sei denn sie hören das Evangelium des Königreichs und das Evangelium der Gnade. Welches Evangelium anrührt und der Auslöser für eine Reaktion ist, ist egal. Es wirkt wie das Fischernetz, das die Fische nach Gottes Absicht fängt.

[Röm.10,14&17] Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? 17 So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.

Da muss es also einen Evangelisten geben und jemanden der seiner Rede Gehör schenkt. Anschließend ist der Himmel bewegt und bringt die Gabe des Glaubens 81.Kor.12,9). Glaube kommt zu erretten, oder das Gehörte zu akzeptieren. Um es mit anderen Worten auszudrücken, unser Glaube schafft Raum für Gotte Glaube in uns. Im hebräischen bezeichnet als NAVEH, den Ort, an dem der Glaube eine Wohnstatt findet.

Vor 2000 Jahren konnten die Juden Jesus noch nicht als ihren Messias erkennen, da die Zeit dafür noch nicht reif war. Gott sah das alles in Seiner Allwissenheit. Er sah Seine verlorenen Schafe, doch gibt Er nichts auf was Er Selbst für die Ewigkeit bestimmt hat. Wie könnte Er auch. Die Art und Weise wie die Suche geschieht, mag für einen Juden fragwürdig sein, für Christen ist sie das nicht. Egal, nicht ist nicht unser theologischer, sondern es ist Gottes Weg.

Schau Gottes Gnade an, Er gab einen Teil den Juden und einen anderen den Christen, die immer noch nach ihrer Identität suchen. Diese Identität ist jedoch nicht in einer Rassen-, Kultur- oder Religionszugehörigkeit zu finden sondern nur in Gott, dem Vater von uns allen.  So lange, bis die Fülle der Heiden zum Heil gelangt ist (Röm.11,25)… solange werden beide Teile bestehen. Die Heiden sind aus Gnade gerettet und in den veredelten Olivenbaum eingepfropft. Doch haben sie Anteil an dieser fruchtbaren Wurzel?

Wir befinden uns in einem Zeitabschnitt, in dem sich zwei Perioden überschneiden. Gott demütigt den christlichen Stolz um noch mehr Gnade zu erweisen, die zur Vervollkommnung führt und letztlich zur Unsterblichkeit, die uns Jesus verhieß.

[Hes.37,19] so sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will das Holz Josefs, das in der Hand Ephraims ist, nehmen samt den Stämmen Israels, die sich zu ihm halten, und will sie zu dem Holz Judas tun und "ein" Holz daraus machen, und sie sollen "eins" sein in meiner Hand.

Josef war nicht zu den zwölf Stämmen Israels gezählt, jedoch an seiner Stelle, seine beiden Söhne Ephraim und Mannasse. Joseph ist ein  Typus von Jesus. Ägypten ist ein Sinnbild für die Welt. Jesus wurde zum Gott der Christen gemacht und ist nicht mehr als Jude erkennbar. Josef wurde zu einem ägyptischen Gott, seine Brüder erkannten ihn nicht mehr. Joseph und Ephraim und seine Gefährten… die christliche Kirche. Nur in einer Zeit der Hungersnot kann Er erkannt werden. Diese Zeit kommt.

[Amos 8,11] Siehe, es kommt die Zeit, spricht Gott der HERR, dass ich einen Hunger ins Land schicken werde, nicht einen Hunger nach Brot oder Durst nach Wasser, sondern nach dem Wort des HERRN, es zu hören

Gottes Wort ist die Wahrheit, deshalb ist es niemals kompliziert sondern immer einfach und klar.

[Sach.12,10] Aber über das Haus David und über die Bürger Jerusalems will ich ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets. Und sie werden mich ansehen, den sie durchbohrt haben, und sie werden um ihn klagen, wie man klagt um ein einziges Kind, und werden sich um ihn betrüben, wie man sich betrübt um den Erstgeborenen.

Jesus ist nicht der einzige Sohn Gottes, sondern Sein Erstgeborener. Wir sind Seine Geschwister, Er gab uns das Recht (Joh.1,12) zu Gott, als Seine Kinder, zurückzukehren. Nicht als Mietlinge oder Arbeiter sondern als Söhne. Jesus wurde im Himmel und auf der Erde geboren, ja geboren. Der Gott Israels wurde nicht geboren. Durch den Erstgeborenen haben wir die Möglichkeit zu Gott zurückzukehren.

[Röm.11,32] Denn Gott hat alle eingeschlossen in den Ungehorsam, damit er sich aller erbarme.

Wenn du gesegnet bist und die Argumente verstanden hast hülle dich bitte nicht in Schweigen.



Aus dem Englischen von Lutz Münchberg / Original Post by Levi Ben Rubin BRIGHT LIGHT

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